Die Körper der anderen

 

Diese Woche war ich im Freibad!

 

Ich habe mich schon lange nicht mehr so wohl gefühlt.

 

Und das obwohl die Allgemeinheit davon ausgeht, dass Dicke sich im Freibad keinesfalls wohl fühlen können oder dürfen. Das gilt nicht nur für Dicke, sondern für alle, die nicht dem allgemeinem Schönheitsstandard entsprechend.

 

 

Aber: nach Wochen mit Temperaturen über 30°C war das kühle Wasser eine echte Wohltat.

 

Ich war eine gute Stunde im Wasser, aber meine Ausdauer reichte natürlich nicht um die ganze Zeit zügig zu schwimmen.

 

Also zwischendrin Pause am Rand. Leute beobachten – immer interessant.

 

Es waren viele Leute da, die meisten im kühlen Nass, aber auch viele im Bistro und auf der Liegewiese. Viele taten das gleiche wie ich und sahen sich einfach um und hingen ihren Gedanken nach.

 

 

 

Unter den Leuten waren neben mir auch noch andere dicke Menschen. Außerdem noch Menschen mit großen Narben oder Haaren auf dem Rücken und so weiter – alles Menschen, die nicht dem gängigem Schönheitsideal entsprechen.

 

Und keiner von ihnen wurde angestarrt oder gar angepöpelt.

 

 

 

Mir fiel wieder ein, dass eine Bekannte mal nicht mit wollte zum Schwimmen, weil sie sich zu dick fand. Ich weiß nicht, ob sie ihr Idealgewicht hat oder nicht, aber sie ist definitiv nicht stark übergewichtig.

 

Ich fand es damals sehr schade, dass wir sie nicht motivieren konnten mit zu gehen.

 

Ich kenne diese Hemmschwelle durchaus, aber nachdem ich sie vor Jahren einmal überwunden habe ist mir eins klar geworden:

 

 

 

Der größte Kritiker ist oft man selbst.

 

Kaum jemand ist mit sich selbst zufrieden. Alle sind mit sich selbst beschäftigt.

 

Das führt dazu, dass die meisten Dinge, über die wir uns täglich den Kopf zerbrechen, von anderen gar nicht kritisiert werden.

 

Angst zu haben etwas zu tun, weil andere dich auslachen könnten und es sich davon zurückhalten zu lassen ist Schwachsinn.

 

 

 

Im Internet würde ich wahrscheinlich vielen gemeine Kommentare unter einem Bild von mir im Badeanzug finden – in der Realität traut sich niemand mir was ins Gesicht zu sagen.

 

 

 

Was ich damit sagen will:

 

Macht was ihr wollt! Lasst euch den Spaß an der Bewegung nicht verderben! Holt die Schwimmsachen raus, die nichts verstecken. Zieht Sachen an, die euch gefallen, auch wenn sie nicht alles kaschieren.

 

Macht einfach euer Ding!

 

Wenn man die Hemmschwelle einmal überwunden hat, dann kommt das Selbstvertrauen oft von allein!

 

 

 

Bis demnächst und liebe Grüße,

 

Verena

 

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